Wann benutze ich welche Biegung bei einer Wimpernverlängerung?
Eine Wimpernverlängerung ist der Prozess, künstliche Härchen aus Synthetik in verschiedenen Fächer-Konstellationen auf die Naturwimpern zu kleben. Dabei kann das Auge ausdrucksvoller und geöffneter dargestellt werden. Das Endergebnis wird dabei durch viele Faktoren beeinflusst. Zum einen natürlich die Fähigkeit der Wimpernstylistin und ihre Technik, dann die richtigen Materialien und zuletzt die richtige Hygiene und Feinarbeit. Außerdem kann die Auswahl der Biegung eine entscheidende Rolle spielen und das Auge der Kundin auch negativ beeinflussen. Es ist also ratsam immer verschiedene Biegungen zur Auswahl zu haben.
Die verschiedenen Biegungen
Die meisten Wimpern-Brands bieten verschiedene Biegungen an, um für jede Augenform die richtige zur Verfügung zu stellen. Es ist wichtig bei unterschiedlichen Formen der Augen mit den Biegungen zu variieren, um jedes Auge bestmöglich zum strahlen zu bringen. Es gibt für jede Kundin die optimale Biegung und den passenden Effekt der Wimpernverlängerung.
Darüber hinaus ist die professionelle Wimpernverlängerung seit einigen Jahren immer beliebter und bekannter geworden. Denn für viele Frauen eignet sich diese unkomplizierte Art der Verlängerung besser, da Sie sich diese nicht selbst kleben müssen und diese (bei regelmäßigem Auffüllen) permanent ist.
Da eine immer größere Nachfrage besteht, vergrößert sich natürlich auch das Angebot der Wimpernstylistinnen. Noch ist der Berufseinstieg sehr flexibel, was zur Folge hat, dass immer mehr, Unausgebildete sich als Lashstylistin selbstständig machen. Als Kunde ist es da sehr schwierig die ‚Begabten‘ unter Ihnen zu finden und nicht auf Billig-Angebote reinzufallen.
Diese Biegungen gibt es:
- J – eine sehr schwache Biegung. Diese ermöglicht einen sehr natürlichen Look, bei dem die eigene Wimper nur minimal angehoben wird.
- B – eine etwas stärkere Biegung als J, aber auch noch sehr natürlich. Für Kundinnen die keine allzu große Veränderung wollen und den natürlichen Look bevorzugen.
- C – quasi die ‚mittlere‘ Variante. Das Auge wird durch diese Biegung etwas mehr geöffnet und man kann, durch die Auswahl des richtigen Effekts, das Auge länglicher erscheinen lassen.
- CC – die meistgenutzte Biegung. Das Auge wirkt offener und ausdrucksstärker. Die Wimpern sind so gebogen, dass sie um einiges länger erscheinen als die Naturwimpern. Vor allem bei geraden Naturwimpern sehr beliebt. Außerdem kann man kleine Augen mehr betonen.
- D – der stärkste Curl. Wirkt etwas unnatürlicher aber ist auch eine gute Lösung bei Schlupflidern. Sie helfen außerdem bei Naturwimpern die nach unten wachsen und gar keinen eigenen Schwung haben.
- L – diese Biegung hat eine Fortsatz in einem 145 Grad Winkel und wirkt damit, im Gegensatz zu den Anderen, als hätte sie einen ‚Knick‘. Sehr beliebt bei Brillenträgern, da diese Wimpern nicht gegen die Brille stoßen. Außerdem kann man, bei der Volumen-Technik, den Effekt eines Lidstrichs erzielen.
Alle Biegungen bieten verschiedene Endergebnisse und können, je nach Ausgangslage, das Auge noch optimaler zur Geltung bringen. Doch bei dieser Vielfalt ist es wichtig vorher zu unterscheiden, ob das Ergebnis eher natürlich oder dramatisch sein soll. Bei einem natürlichen Look wählt man zwischen J,B und C und bei einem ausdrucksstärkeren zwischen CC, D und L. Außerdem spielen die Größe des Auges, die Form (rund, mandelförmig etc.) und auch der Unterschied zwischen den Innenwinkeln eine Rolle. Wenn man dies alles beachtet, kann man nicht nur die natürlichen Wimpern sondern auch das Auge als Ganzes verändern und optimieren.
Als professionelle Wimpernstylistin wählt man nach der Art der Biegung auch noch die richtige Länge und Stärke der Extensions aus. Und zuletzt entscheiden man sich natürlich für das passende Volumen für die Kundin. Doch woher weiß ich wie ich diese Merkmale auswähle?
Es gibt Längen von 4-25mm. Doch nicht alle Längen sind empfehlenswert. Am beliebtesten sind die Varianten von 7-14mm, da alles was darüber hinausgeht sehr unnatürlich aussieht und sich nicht unbedingt für den Alltag eignet. Davon mal abgesehen sind zu lange Wimpernextensions schädlich für die eigenen, weil sie meistens zu schwer sind und die Naturwimper runterdrücken oder sogar zum Abbrechen bringen können. Um einen natürlichen Look zu kreieren, empfiehlt es sich im Innenwinkel mit den Längen 7 oder 8mm zu starten und dann (wenn gewünscht) nach außen hin länger zu werden. Mit dem variieren der Längen kann man die verschiedensten Looks erschaffen.
Die Dicke der Wimpernextensions kann von 0,03 bis 0,20m betragen. Die dünnen Wimpern benutzt man in der Regel für die Volumen-Technik, damit die Naturwimper nicht zu schwer beladen wird und das Endergebnis immer noch natürlich aussieht. Die dickeren Wimpern benutzt man für die 1:1-Technik, damit diese auch richtig zur Geltung kommt. Die beliebtesten Stärken sind 0,07-0,10mm.
Außer der 1:1-Technik gibt es noch die Volumen-Technik. Diese kann von 2D-20D variieren. Bevor man die richtige auswählt sollte man sich vergewissern, ob die Kundin viele oder wenig Naturwimpern besitzt. Eine 2-3D Verlängerung kann sehr natürlich, jedoch bei vielen vorhandenen Wimpern auch sehr auffällig, aussehen. Diese Technik wird bei Kundinnen empfohlen, die einen natürlichen Look bevorzugen oder das erste Mal eine Wimpernverlängerung testen. 4-6D erzeugt schon einen sehr vollen und auffälligen Effekt und eignet sich daher eher für Kundinnen, die schon länger eine Verlängerung tragen. Oftmals muss man sich an den Look einer Wimpernverlängerung erst gewöhnen und daher empfehlen wir mit 2-3D anzufangen. Die beliebtesten Techniken sind 2-6D. Alles was darüber hinausgeht ist meist sehr unnatürlich und nicht unbedingt für den Alltag geeignet.
Durch eine Variation bei der Länge und der Biegung kann man eine Vielzahl an Effekten erschaffen. Die bekanntesten sind der Puppen-, der Cateye- (oder auch Fuchs-) und der natürliche (oder auch runde) Look. Die Auswahl des richtigen Effekts hängt auch von den Wünschen der Kundin ab.
Runde Augen: Das Auge sollte visuell verlängert werden. Es empfiehlt sich eine geringe Biegung und keinen runden Effekt zu wählen.
Ältere Augen: Das Auge sollte erfrischt werden und wacher wirken. Am besten wählt man die Biegung C und nicht allzu dicke Extensions, damit die dünnen Naturwimpern nicht zu sehr belastet werden und das Auge nicht überladen wirkt.
Kleine Augen: Vergrößere das Auge visuell, indem nicht zuviel Volumen gewählt wird. Je mehr Volumen, desto überladener wirkt das Auge. Am besten wählt man eine Biegung die recht stark ist um das Auge mehr zu öffnen.
Augen mit Schlupflidern: Um das überhängende Lid zu verstecken, eignet sich die Auswahl von mehr Volumen und einer starken Biegung.
Großer Augenabstand: Um den Abstand zwischen den Augen zu verringern, empfiehlt es sich bereits im Innenwinkel mit relativ langen Wimpern zu arbeiten. Der Puppeneffekt passt hier gut.
Enger Augenabstand: Der Abstand zwischen den Augen sollte korrigiert werden. Am besten eignet sich hier der Cateye-Look um das Auge etwas mehr in die Länge zu ziehen.
Tiefliegende Augen: Auch hier empfiehlt sich die maximale Biegung, um das Auge zu öffnen und ‚hervorzuheben‘.
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